Was ist eine Übertragungslinie?
Im Buddhismus wird eine Linie kontinuierlicher, ununterbrochener Übertragungen von Lehren als Übertragungslinie bezeichnet. Diese kann theoretisch bis zum historischen Buddha Shakyamuni zurückverfolgt werden. Die Qualität der Beziehung zwischen Meister und Schüler:in ist sehr bedeutsam, um die Reinheit und Authentizität einer Übertragungslinie aufrechtzuerhalten.
In seinem Vorwort zum Buch „Karmapa, Die heilige Prophezeiung” erklärt Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama die Bedeutung von Übertragungslinien im tibetischen Buddhismus: „Im Kontext des tibetischen Buddhismus geht die Bedeutung der Übertragungslinie weit über den gewöhnlichen Sinn einer bestimmten Erb- oder Abstammungslinie hinaus. Die Übertragungslinie ist ein heiliges Vertrauen, durch das die Integrität der Lehren des Buddha erhalten bleibt, wenn sie von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Das entscheidende Bindeglied, durch das die spirituelle Tradition genährt und aufrechterhalten wird, ist die tiefe Verbindung zwischen einem erleuchteten Meister und einem:r vollkommen hingegebenen Schüler:in. Die Meister-Schüler:in-Beziehung wird von allen großen Schulen des tibetischen Buddhismus als äußerst heilig angesehen.” (Karmapa: The Sacred Prophecy. New York: Kagyu Thubten Choling Publications Committee. 1999)
“Buddha leitet dich.
Dharma ändert dich.
Sangha hilft dir.”
TULKU LOBSANG RINPOCHE
Tulku Lobsang Rinpoches Lu Jong: Eine moderne Tradition
Lu Jong – Tibetisches Heilyoga hat seinen Ursprung in der Linie von Tulku Lobsang Rinpoche, mit dem es auf besondere Art verbunden ist. Ihre Wurzeln hat diese Jahrtausende alte Praxissowohl in der Tradition des Bön, als auch in den Tantrayana-Lehren des tibetischen Buddhismus. Traditionell wurden die alten Lu Jong-Übungen von Yogis und Mönchen praktiziert, um so ihre Gesundheit zu erhalten. Die Bewegungen wurden nur mündlich vom Meister zum Schüler, als Teil der „geheimen Lehren”, weitergegeben. Somit war Lu Jong nicht einfach für jedermann zugänglich. Tulku Lobsang Rinpoche öffnete die Praxis für alle.
Als Reinkarnation eines hohen buddhistischen Würdenträgers – des Nyentse Lama – lernte Rinpoche von klein auf Lu Jong, von verschiedenen Meistern aus unterschiedlichen Traditionen und allen Linien. Im Westen traf Tulku-la viele mental unausgeglichene Menschen. Rinpoche sammelte und modifizierte die alten Lu Jong-Bewegungen, um sie für den westlichen Körper und Geist zugänglicher zu machen, und kombinierte sie zu dieser klaren, kompakten Praxis.
Als Teil der geheimen Lehren sind die Lu Jong-Bewegungen mit dem Tummo, dem Yoga des inneren Feuers, verbunden und gehören damit zu den geheimen tantrischen Praktiken des tibetischen Buddhismus, die sich wiederum auf den historischen Buddha Shakyamuni zurückführen lassen.
Lu Jong in der heutigen Zeit zu lernen und zu praktizieren bedeutet, in eine authentische von tiefer Tradition durchdrungene Übertragungslinie einzutreten – eine sehr lebendige Linie, die im Herzen einer internationalen Gemeinschaft von Lu Jong-Praktizierenden, Lehrer:innen und Ausbilder:innen schlägt.
Ein wichtiger Teil jeder Lehrer*innen-Ausbildung ist die Teilnahme an der sogenannten Master Class. Hier erhielten alle zertifizierten Lu Jong-Lehrer:innen die – ansonsten seltene – Gelegenheit der persönlichen Übertragung durch einen buddhistischen Meister und Linienhalter.
Lu Jong – Tibetisches Heilyoga ist Teil einer wahrlich besonderen Übertragungslinie und hilft Menschen auf der ganzen Welt, ihre Zufriedenheit und ihre Gesundheit zu erhalten.
Über Tulku Lobsang Rinpoche
Tulku Lobsang Rinpoche ist ein hoch geachteter buddhistischer Meister und angesehener Arzt der tibetischen Medizin. Um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, reist Tulku-la seit dem Jahr 2000 durch die Welt, um das wertvolle Wissen und die Weisheit seiner ehrwürdigen Linie, wozu auch Lu Jong gehört, zu verbreiten.
Tulku Lobsang Rinpoche wurde 1976 im tibetischen Amdo geboren und begann seine offizielle monastische Ausbildung mit sechs Jahren, als er in das Kloster Sowa eintrat. Fünf Jahre später wechselte Tulku-la in das Kloster Nangzi Bön, das größte Bön-Kloster Tibets. Damals waren die Mönche des Klosters Sowa auf der Suche nach der Wiedergeburt, der Reinkarnation, ihres Lamas. Im Alter von 13 Jahren wurde Tulku Lobsang Rinpoche als die 8. Inkarnation des Nyentse Lama anerkannt.
Der junge Rinpoche wurde in das Kloster Amchok geschickt, wo er die formellen Belehrungen erhielt. Danach setzte Tulku-la seine Studien im Kloster Labrang fort. Dort vertiefte er sein Wissen in Sutra, Medizin und Astrologie. Zusätzlich zu seiner allgemeinen klösterlichen Ausbildung wurde Rinpoche von einer Reihe an Gelehrten in Medizin und Astrologie privat unterrichtet. Der hoch angesehene Lama Gungtang aus Amdo unterwies ihn in der Lehre des Tantra und gab ihm die meisten Ermächtigungen und Einweihungen. Im Laufe der folgenden Jahre erhielt Tulku-la allgemeine Belehrungen in allen acht Linien und Rinpoche ist bis heute ein Praktizierender all dieser acht Linien. Insgesamt hatte Tulku Lobsang Rinpoche 35 Hauptlehrer, von denen er sowohl Unterweisungen als auch spezifische Ermächtigungen und Einweihungen erhielt.
1993, im Alter von 17 Jahren, verließ Rinpoche Tibet und ging nach Südindien, um seine Studien im Kloster Gaden Shartse zu vertiefen und zu vollenden. Nach fünf Jahren im Kloster Gaden ging Tulku-la nach Dharamsala, um das tibetische Kulturerbe sowohl an Tibeter, als auch an Menschen aus dem Westen weiterzugeben.
Im Jahr 2002 gründete Tulku Lobsang das medizinische Zentrum Nangten Menlang im nordinidischen Manali. Heute hat der Verein Nangten Menlang International seinen Sitz in Wien, Österreich.
Rinpoche stützt seine Lehren auf das uralte Wissen des Tantrayana, das die Grundlage sowohl des tibetischen Buddhismus als auch der tibetischen Medizin ist. Tulku-la überbrückt Welten und übersetzt die alte Weisheit seiner ehrwürdigen Übertragungslinie in praktische Ratschläge für die heutige Zeit. Indem er die Weisheit aller Linien des tibetischen Buddhismus sowie des Bön miteinander verwebt, hilft uns die Essenz von Rinpoches Lehren, der wahren Natur unserer Existenz näher zu kommen: bedingungslose Liebe und ursprüngliche Weisheit.
Rinpoches natürliche und mitfühlende Art zu lehren, seine immense Güte und seine buddhistische Weisheit machen ihn zu einem wertvollen und geschickten Vermittler der tibetisch-buddhistischen Kultur und Traditionen. Es ist Tulku Lobsang Rinpoches größtes Ziel, mit Hilfe dieses kulturellen Austausches das Leiden in der Welt zu verringern.